
Bergwaldprojekt Blog
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Raus bevor's blau wird
Nun ist wieder eine weniger im Boden. Rausgezogen mit ihrer kompletten pfahligen Wurzel. Rechtzeitig bevor sie und all die anderen Lupinen im Juni zu blühen beginnen und einen auf „Ach wie schön“ machen, mit ihren kerzenförmigen, blauen Blütenständen. Rangeschleppt wurde sie, die Vielblättrigen Lupine [die kleine Wolfsbohne, die allesverschlingende, benannt nach lupus, Wolf], von Panzern, die hier auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz unterwegs waren, von anderen Bundeswehrflächen kamen und Lupinensamen in ihre Raupenketten gepackt hatten. Nun ist sie nur wieder schwer loszuwerden, hier auf den Heideflächen und geschützten nährstoffarmen Lebensraumtypen der Naturerbefläche, und verschlingt jegliche Konkurrenzvegetation; gefährdet so andere, heimische Pflanzenarten.
Quadratmeter um Quadratmeter wird der Boden mit dem Auge gescannt und jede noch so kleine Lupine von den Freiwilligen einzeln und akkurat mit dem Ampferstecher ausgestochen,
größere Lupineninseln mit der Wiedehopfhaue bearbeitet. Eintönige und mühselige Arbeit bis die gesamte Fläche lupinenfrei ist. Aber motivierten und gutgelauten Freiwilligen macht das nichts. Aus den entfernten Lupinen entsteht auch wieder Neues. Nach dem Sammeln und Abtransport ins Erdenwerk wird aus ihnen wieder Grundstoff für andere Pflanzen. Alles Kreislauf.
