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19. Mai 2025 - Draußen

Platz für Eichen und den Eremiten

„Alle mal herkommen! Hier ist er.“ [Entdeckt durch einen einsatzbegleitenden Entomologen mit Spezialkenntnissen xylobionter, auf Holz angewiesener, Käfer.] Und da ist er also bzw. ein Vorläufer des Rosenkäfers, des Juchten- und Stuttgart 21-Käfers, des Eremiten. Noch im Larvenstadium. Etwa 15 alte Eichen, bis zu 300-jährig, sind hier sein Revier und Lebenselexier. Er ist angewiesen auf alte Bäume mit Mulmhöhlen, sein Habitat als Totholzfresser. Das ist auch sein Verhängnis und was ihn zu einem extrem seltenen Käfer in Deutschland werden lies.

Wo stehen noch viele sehr alte Bäume beisammen, die langsam vor sich hin altern und sterben können?

Überall Verkehrssicherungspflichten, Bahnhofsbauereien und Wirtschaftswald. Nicht aber hier. Hier hat der Eremit eine stabile Population. In den nächsten Tagen werden die Freiwilligen alles tun, damit dies so bleibt. Der Käfer braucht alte Bäume und Flugschneisen, damit er als extremer Kurzstreckenflieger die anderen Uralt-Bäume erreicht. Bedrängender Unterwuchs und Buchen werden daher mit Sägearbeiten zwischen den alten Eichen entnommen. So kann der Eremit besser zwischen ihnen wechseln und sein Vorkommen und seine Habitatbäume bleiben stabil.

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