
Bergwaldprojekt Blog
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Falterfutter fördern im Hochmoor
Was heute im Moor ansteht ist weniger sichtbar als die Kernaufgabe der Woche, die weitere Ertüchtigung des gut 30 Meter breiten Bauwerks aus dem Jahr 2023, dessen Holzspundwand erhöht und wieder überfüllt und mit Pfeifen- und anderem Gras bepflanzt wird. Erosionsschützende, nivellierende, sichtbare Wasserkunst, wenn der Pegel überall weiter steigt und das Moor zu einem wassergesättigten Superbiotop und einer CO2-Bindeanstalt macht. Dagegen fast unsichtbar: die millimeterkleinen Eierchen, welche Boloria aquilonaris, der Hochmoor-Perlmuttfalter, einzeln an die Blattunterseite von Vaccinium oxycoccos, der Gewöhnlichen Moosbeere, ablegt.
Risikoreiche Stratgie des Edelfalters, sein Fortbestand an eine einzige Pflanze zu hängen.
Sein Bestand in Germanien: stark gefährdet. In Hessen ist er nur noch an einer einzigen Stelle zu finden. Hier im Roten Moor. Der Tag gehört also dem Falter. Seiner Futterpflanze wird es leichter gemacht, die Nagelscheren werden ausgepackt. Die Freiwilligen schneiden und reißen in vorsichtiger Handarbeit die bedrängende Rauschbeere hinweg. Diese wird zehnmal größer als die Moosbeere und macht sie tendenziell platt solange es nicht deutlich feuchter wird. Wird aber bald.
