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Internationaler Tag des Wassers
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Internationaler Tag des Wassers

Das Bundeskabinett hat am 15. März die Nationale Wasserstrategie verabschiedet. Hiermit versucht die Bundesregierung, einen Rahmen zu schaffen, um die lebenswichtige Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser vor dem Hintergrund der Klimakrise auch in Zukunft zu sichern. Das Vorsorgeprogramm ist dringend nötig, denn der Dürremonitor des Helmholtz-Instituts für Umweltforschung zeigt die Besorgnis erregende Entwicklung in den Böden vor allem in Mittel-, Ost- und Norddeutschland. Aber auch viele Regionen in Bayern und Baden-Württemberg weisen in den letzten Jahren außergewöhnliche Dürre im Gesamtboden bis 1,80 m Tiefe auf. Vielerorts gibt es keine Grundwasserneubildung mehr und sowohl die Wälder als auch landwirtschaftliche Böden geraten unter Dauerstress. Noch ist die Versorgung mit Trinkwasser für alle gesichert, dies wird sich aber in den nächsten Jahren gravierend ändern, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Das Aktionsprogramm umfasst 78 Punkte und ist bis 2050 ausgelegt. Konkrete Maßnahmen sind z. B. die Erarbeitung einer bundesweiten Leitlinie für den Umgang mit Wasserknappheit, wassersensible Stadtentwicklung hin zu mehr Grün und weniger Versiegelung („Schwammstadt“), Risikokarten für Starkregen sowie der Ausbau von Verbundnetzen und Fernleitungen für den Wassertransport aus nassen Regionen in trockenere Gebiete Deutschlands.
Aus Sicht des Bergwaldprojekts ist diese Strategie schon lange überfällig, weist in der aktuellen Form aber auch Kritikpunkte auf. Zum einen dürfen nach der neuen Verordnung die Industriebetriebe leider mehr Wasser entnehmen als durch die Grundwasserneubildung natürlich nachkommt und zum anderen scheint auch die Priorisierung der öffentlichen Trinkwasserversorgung vor den Interessen der Industrie (hier vor allem Lebensmittelwirtschaft und Fahrzeugbau) nicht klar gesetzlich geregelt zu sein.
Vor diesem Hintergrund zeigt sich, dass die ökologische Waldentwicklung mit der Einbringung standortheimischer Laubhölzer (Humusaufbau für mehr Wasserspeicherung und Filter), ein verbessertes Wassermanagement in den Wäldern (Gräben schließen / Wasser im Wald halten) sowie die Wiedervernässung von Mooren wichtige Zukunftsfelder darstellen, in denen das Bergwaldprojekt einen wertvollen Anteil an der Erhaltung unserer Trinkwassersysteme leisten kann.