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Gemeinde Morbach
Die waldreiche Gemeinde Morbach liegt mitten im Hunsrück. Die nährstoffarmen und steinigen Böden der Region waren und sind auch heute noch für die Landwirtschaft ungeeignet, sodass seit jeher dort Wald stockte. Die Waldnutzungsform des Niederwalds war für die Gegend über Jahrhunderte von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung. Im Hunsrückvorland, im Saar-Nahe-Bergland sowie in den Tälern des Hunsrücks war die Niederwaldwirtschaft weit verbreitet. Der Anteil des Niederwaldes an der Gesamtfläche war hier besonders hoch. Diese Wirtschaftsform des Waldes entstand durch den großen Holzbedarf für die Weiterverarbeitung von Rohstoffen wie Erze oder Tierhäute. Im Niederwald wuchsen die Bäume nicht hoch hinaus, sondern wurden bereits nach 15 bis 25 Jahren geerntet. Im Niederwald erfolgte die Vermehrung nicht durch Samen oder Setzlinge, sondern durch mehrstämmige Stockausschläge, d. h. nach dem Abschlagen der Stangen trieben aus den Wurzelstöcken regenerationsfreudiger Sträucher und Bäume wie Eichen, Hainbuchen, Birken und Hasel immer wieder genügend Schösslinge aus. Seit 2018 unterstützt das Bergwaldprojekt bei der Wiederaufnahme einer Niederwaldnutzung an den felsdurchsetzten Hängen des Dhronetals. Umgeben von waldreichen, schattigen Standorten bieten die felsigen und lichten Waldhänge lichtliebenden Pflanzen, Insekten, Reptilien und Vögeln Lebensraum.
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