Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist berühmt für seine Lebensraumvielfalt. Das bestimmende Element für Landschaft und Lebensräume der Vorpommerschen Boddenlandschaft ist die stete Veränderung. Die typischen Strandwälle entstehen, indem Sand, Geröll und Pflanzenreste, die von der Strömung parallel zur Küste transportiert werden, nach einem Hochwasser am Strand abgelagert und bei starkem Wind zu Strandwällen aufgeworfen werden. Diese werden mit weiterem angeschwemmten Material zu hohen Dünenkämmen aufgeweht. Dünen wechseln sich mit Dünentälern ab. Die Heide-Büsche sowie die Wacholderbestände im Strandwallfächer sind infolge der stark zurückgegangenen Nutzung in den vergangenen Jahren stellenweise überaltert und beginnen abzusterben. Die Naturverjüngung verschiedener Baumarten breitet sich aus. Ohne Pflegemaßnahmen im Strandwallfächer wird dieser Prozess anhalten und spezialisierte Arten ihren Lebensraum verlieren. Zudem ändert sich der landschaftsprägende mosaikartige Charakter der Wacholderheide. Großflächige Küstendünenheiden sind an der deutschen Ostseeküste selten geworden. Sie zeichnen sich durch große sommerliche Erwärmung und, aufgrund des durchlässigen Bodensubstrats, eine ausgesprochene Trockenheit aus. Auf Hiddensee haben sich auf älteren Dünenstadien Küstenheiden entwickelt, die reich an Krähenbeeren sind. Der südliche Teil der Dünenheide wird heute extensiv beweidet. Die Überalterung der Heide-Büsche sowie die Ausbreitung von Gebüschen und Bäumen schreitet jedoch voran und soll mit Pflegeeingriffen in den Bergwaldprojekt-Wochen unterbrochen werden.