21/12/16 | Würzburg, Unterfranken, BY | 176 Meter ü. M.

Winterpause. Kurze Tage, lange Nächte. Das Jahr geht dem Ende entgegen. Die Einsatzfahrzeuge stehen auf den Winterparkplätzen in Würzburger Halbhöhenlage. Alle Werkzeuge sind im Lager, sind sauber. Die nächste Projektsaison ist geplant. Die ersten 417 Anmeldungen für den 2017er Jahrgang sind frisch verarbeitet. Alle Shop-Bestellungen liegen im Postausgang. Das Team im Lagezentrum in der Veitshöchheimer Straße ist müde. Darf nun müde sein. Wieder Kräfte sammeln, träumen, zufrieden sein. Einer singt noch leise: „Ein Orden für die Ausdauer, ein Schulterklopfen für's Dabeisein, ein Taschenmesser zu Weihnachten und danke, dass Du bleibst wie du bist..." Gut, wenn man weiß wie es sein muss.

Team Winterruhe

 

30/11/16 | Hessisch Lichtenau, Ostnordhessen, HE | 387 Meter ü. M.

Teamwoche. Eben noch gefeiert als Baum des Jahres 2017, geht es der Fichte hier schon wieder an den Kragen. Wie gut, dass die Außentemperatur bei -7° liegt. So wärmt das Verfeuern der Fichten vor Ort die kalten Glieder der GruppenleiterInnen und ProjektleiterInnen, die sich zum Arbeitsjahrende nochmals zum gemeinsamen Arbeiten treffen. Im Moor. Und im Moorbirkenwald hat die Fichte nichts verloren. Auch als Wasserkonkurrenz ist sie unerwünscht. So wird ihr mit allem verfügbaren Schnittzeug - von der Rosenschere bis zur Motorsäge - von den 17 hippen Kadermitgliedern zu Stamme gerückt. Anschließendes Abfackeln immer im Sinn. Warme Gedanken alleine helfen eben nicht.

Fichten wärem in Hessisch Lichtenau

 

25/11/16 | Marktheidenfeld, Spessart, BY | 158 Meter ü. M.

Projektwoche 77. Es wird kalt im Wald. Das freut Flattertierchen wie den kleinen Frostspanner (Operophtera brumata), der bei Frost sexuell aktiv wird und zu Dutzenden in der Tiefe der Nacht gegen die Fenster der Unterkunft fliegt. Aber auch die Freiwilligen werden aktiv und arbeiten im tiefen Wald. Das macht warm. Rasch werden 3.500 Rotbuchen im Voranbau unter einem überalterten instabilen Mischbestand aus Eiche und Kiefer gepflanzt. Zudem noch hunderte Meter Wildschutzzaun abgebaut, da mittlerweile überflüssig. Bäume wachsen ja. Um zu sehen, was Schönes aus den Bäumen wird, geht's noch flugs in ein Furnierwerk zur Betriebsbesichtigung. Macht alles staunen und müde. Bald gehen die Freiwilligen nun in die Winterruhe und werden außerhalb des Waldes aktiv.

Im Spessart gehen Blick und Bäume gen Himmel

 

24/11/16 | Nationalpark Kellerwald-Edersee, Nordhessen, HE | 509 Meter ü. M.

Projektwoche 78. Der Kellerwald ist Teil des Erbes der Menschheit, gehört zum deutschen UNESCO-Weltnaturerbe Buchenwälder. Damit ist ein Auftrag der Freiwilligen klar: Einsatz für den bodensauren Rotbuchenwald. Also wiedermal Spätblühende Traubenkirsche und Robinie zurückdrängen und Bäume fällen. Denn für den Standort nicht typisch: Douglasien. Also fällen. Aber ohne Motorsäge sondern von Hand mit der Säge. Deren Namen wechselt ständig: Zweifrauzugsäge, Zweimannzugsäge, Zweihandzugsäge. Ausschau nach Telefonleitungen. Keine da. Helm auf. Los geht's. Fällschnitt, Bruchleiste, Fällkerbe. Alles im Blick. Sägen, Schwitzen, Wumms und Wow. Das war's. Stolz sein. Ganz Mensch. Ganz traditionell. Auch so ein Menschheitserbe. Noch ohne UNESCO-Zertifikat.

Holzhauer vor gefällter Douglasie im Kellerwald

 

18/11/16 | Partenstein, Spessart, BY | 194 Meter ü. M.

Projektwoche 76. Ist die Arbeit getan, darf der Blick nochmals schweifen. Erst zurück: 15 Freiwillige haben 4000 Buchenwildlinge gewonnen und unter aufgelichtete Fichten-Althölzer gepflanzt. Im Partensteiner Gemeindewald. Macht einen halben Hektar Waldumbau. Dazu noch knapp einen halben Kilometer nutzlos gewordener Wildzaun abgebaut und aus dem Wald entfernt. Und ja: Schnapsprobe incl. Dinkelwhisky aus dem Eichenfass. Nun wandert der Blick aber nach vorne: Exkursion. Freitag, November-Schmuddelwetter. Es geht hin zu den größten und ältesten Spessarteichen. Gibt ein Gefühl von Ewigkeit und Geworfenheit. Mit und durch die Arbeit. Für die Zukunft.

Drei Menschen umarmen eine Spessarteiche

 

Keimruhe | Buchpause | Wolfgang Veeser: Pfrunger-Burgweiler Ried. Impressionen einer Moorlandschaft

Das ganze Jahr werden ständig Moore wiedervernässt. Für eine feuchte Zukunft. Für pflanzliche und tierische Freunde der Feuchtgebiete. Doch wie wird es dort aussehen in 15 oder 20 Jahren? Das Pfrunger-Burgweiler Ried in Oberschwaben ist schon recht weit in diesem Prozess. Seit vier Jahren findet sich dort auch der größte Bannwald Baden-Württembergs. Ein prächtiger Bildband zeigt stimmungsvoll Fauna und Flora des Riedes. Schönes gibt es. Ergänzt wird der Band durch ein längeres Vorwort von Arnold Stadler. Er lobt, dass er auf den Bildern „keine spaßzeitalterkonformen Outdooraktivisten und Hightech-Fahrräder und hechelnde Visagen von solchen“ sieht. Das stimmt. Die haben im Moor nichts verloren. Der Mensch fehlt also auf diesen Bildern. Es gib nur schöne Natur. Quasi ein Jetztblick in die wunderbare Zukunft. Sehr zur Freude der Mooraktivisten.

Wolfgang Veeser. Aus dem besprochenen Bildband: Pfrunger-Burgweiler Ried. Impressionen einer Moorlandschaft

 

11/11/16 | Gemünden am Main, Spessart, BY | 169 Meter ü. M.

Projektwoche 75. Wird die Saat denn aufgehen? Sie sollen mindestens die nächsten 200 Jahre hier stehen. Dann schreiben wir das Jahr 2216 und unsere Nachfahren sind im Raumschiff Rentnerpreis in entfernten Galaxien unterwegs. Stop! Zurück in die Spessart-Galaxie. 15 Freiwillige sind hier im spätherbstlichen Laubwald zu Gange. Pflanzen Buchen unter Fichten, bauen einen Zaun für Tannen und sammeln Eicheln. Von uralten Eichen. Dann wird gesät: Die Eicheln für die zukünftigen 200jährigen Spessarteichen
. Und wer sät, darf auch ernten. Für Eichenholz, in denen der Bioschnapsbrenner mit fränkischem alten Wissen Schnaps reifen lässt. Viele Jahre lang. Die Freiwilligen sind schon abends bei der Schnapsprobe. Erdet.

Beim Eicheln säen für Spessarteichen

 

10/11/16 | Amrum, Nordfriesische Insel, SH | 4,88 Meter ü. M.

Projektwoche 73. Frost auf Amrum. Kein Schwimmen in der Nordsee. Die Schaltungen am Fahrrad sind eingefroren. Egal. Amrum ist ja ziemlich eben. Stielhippe, Gertel, Handsäge, Astschere: Die Werkzeuge gegen Brombeerstacheln und Spätblühende Traubenkirschen. Also weg damit! Für Licht. Für neuen Wald. Für Linde, Bergahorn, Rotbuche und Stieleiche. Für Naturverjüngung. Für Moorbirke und Eberesche. Für Waldumbau. Für Zukunft. Amrum, der Kampf geht weiter!

Jungwuchspflege auf Amrum

 

09/11/16 | Hinterweidenthal, Pfälzer Wald, RP | 248 Meter ü. M.

Projektwoche 74. Es geht dem Winter entgegen. Auch hier in Rufweite der französischen Vogesen. Bei Schneeregen draußen arbeitend, wünscht sich das Dutzend Freiwilliger schon mal kurz vor den warmen Holzofen der Unterkunft. Doch es müssen Wildlinge gewonnen werden. Es werden 13.000 Rotbuchen. Die wollen wieder gepflanzt werden. Gleich mal 4.000 davon. In die Kernzone des Biospährenreservats Pfälzer Wald. Anstelle der sich dort ausbreitenden Douglasien, die als fremdländische Baumart zunächst entfernt werden. Laub statt Nadel. Plötzlich bricht die Novembersonne durch. Schnell ein Sonnenbad. Ist ja auch eine Art warmer Ofen.

Novembersonnetankende Freiwillige im Pfälzer Wald

 

03/11/16 | Cuxhaven, Nordseeküste, NI | 16 Meter ü. M.

Projektwoche 71. Wer träumt nicht davon? Von einem wunderbaren Arbeitsplatz direkt am Meer. Für 14 Freiwilige vom Sekretär bis zur Psychologin ist derzeit der Traum war. Es werden Traubenkirschen bekämpft, genauer gesagt: geringelt. Um Platz zu schaffen für den Waldumbau. Der Saftstrom wird dabei unterbrochen, die Rinde ringförmig entfernt. Mit der Ringelung sterben die Traubenkirschen ab - ohne dass künftige Projekte den unerwünschten Stockausschlag wieder bekämpfen. So die Hoffnung. Damit sollen die hübschen Eichenkrattwälder, eine Art Eichenniederwald, der Küstenheide wieder voll zur Geltung kommen. Nebenbei wird noch an der Moorwiedervernässung weitergearbeitet. Gräben werden wasserdicht gemacht. Um den Traumarbeitsplatz auch noch kulinarisch abzurunden: Der Projektleiter der Vorwoche hat noch Wild erlegt. Wird traumhaft zubereitet.

Geringelte Traubenkirschen im Eichenkrattwald

 

02/11/16 | Amrum, Nordfriesische Insel, SH | 4,89 Meter ü. M.

Projektwoche 72. Gut zwei Dutzend Freiwillige sind wieder auf der Insel. Durchwachsenes Novemberwetter mit Regen und Sonne in regem Wechsel. Und erster Frost. Beim morgendlichen Radfahren zur Arbeit schon spürbar. Der Leuchtturm weist den Weg zur Arbeit. Dann mit Gertel und Astschere gegen schnell aufwachsende Brombeeren und Traubenkirsche in den Kulturen der letzten Jahre. Denn die Pflanzungen vor fünf Jahre wollen noch unterstützt sein im Kampf um Licht und Zukunft. Diesmal aber letztmalig. Später dann noch neue Pflanzungen. Die Insel bietet noch viel Arbeit im Waldumbau. Und damit Gründe zur Wiederkehr.

Der Leuchtturm weist den Weg zur Arbeitsfläche.

 

10/11/16 | Altenberg, Osterzgebirge, SN | 758 Meter ü. M.

Projektwoche 69. Majestätisch und äugend läuft der Rothirsch über das Gelände. Sein Gelände. Sich wundernd, was mit den historischen Lesesteinwällen, genannt Steinrücken, in seinem Revier geschieht. 22 Freiwilligen liegen diese für die Gegend typischen Landschaftselemente am Herzen. Über Jahrhunderte sammelten Bauern die Steine aus ihren Äckern, schichteten so flächige Steinwällen auf. Zur Freude mancher Kreuzotter und seltener Flechtenart. Doch ohne Brennholznutzung überwucherten und verbuschten die Wälle. Die Freiwilligen stellen nun frei, fällen, entnehmen Humus, setzen Steine wieder auf. Und zack sieht es wieder aus wie frisch aufgeschichtet im Jahr 1870. Bis auf die Menschen in der bunten Funktionskleidung.

Historische Steinrücken werden wiederbelebt.

 

KEIMRUHE | Kunstpause | Holzschnitte von Lianna Lukimto

Welche künstlerische Ausdrucksform passt am besten zum Bergwaldprojekt? Nein, nicht der Ausdruckstanz. Auch nicht der SW-Film. Es ist der Holzschnitt. Ein Hochdruckverfahren. Ganz und gar analog. Zuerst wird die Vorlage geschnitzt, in weiches Holz. Lindenholz. "Ich liebe die warme Oberfläche des Holzes", schwärmt die Künstlerin, die in Indonesien geboren ist und sich die Holzschnitttechnik autodidaktisch angeeignet hat. Die Naturdruckfarben sind selbst hergestellt, das Papier ist säurefreies Büttenpapier. Und das Sujet? "Bäume faszinieren mich, weil sie mir trotz der wechselnden Jahreszeiten sehr beständig erscheinen und stoische Ruhe austrahlen." Die stoische Ruhe wird künftig auf die Mitarbeiter des Bergwaldprojekts wirken, denn vier Holzschnitte von Lukimto wirken nun in unseren Büroräumen. Als "Unsere Schnittchen" zärtlich wahrgenommen.

Ein Holzschnitt eines Weidenbaumes auf Büttenpapier.

 

28/10/16 | Cuxhaven, Nordseeküste, NI | 16 Meter ü. M.

Projektwoche 70. „ Finde den Widerspruch: Bergwaldprojekt Küstenheide“ twittert User @EDVKessler. Acht Freiwillige sind derweil in der Küstenheide als soziales Moornetzwerk aktiv. Mit dem Rad auf sandigem Weg unterwegs zur Arbeitsstelle, einer Naturerbefläche mit 1200 ha Fläche. Ziel hier: Erhalt und Wiederherstellung der Moore zum Hochwasserschutz und als CO2-Speicher. Konkret: Die Acht verschließen den Entwässerungsgraben. Verbauen 15 achtzentimeterstarke Bohlen. Nachdem im Wasser bis auf den Grabengrund gegraben wurde. Im Wasser. Es gibt aber eine Pumpe. Es ist nass. Der Nachrichtenticker im Lagezentrum währenddessen: 23 Flächen mit 9000 Hektar zum Nationalen Kulturerbe hinzugekommen. Wer wird diese pflegen? @EDVKessler: Komm, mach mit!

8cm-starke Bohlen verschließen den Entwässerungsgraben

 

21/10/16 |  Arche Warder, mitten zwischen Nord- und Ostsee, SH | 27 Meter ü. M.

Projektwoche 67. Zwischen Poitou-Esel und Wollschwein heisst es Abschiednehmen. Abschied von Prunus serotina, der Spätblühenden Traubenkirsche. Diese Pflanze zählt zu den Klassikern unter den Neophyten. Und als problematisch und invasiv. Auch ihr Standort im Tierpark Arche Warder ist problematisch. Also wird sie von den Freiwilligen im Regen beseitigt und gehäckselt. Der Ort ist schießlich Hort bedrohter und seltener Nutztierrassen, also nur Heimat standortsheimischer Arten. Wie zum Beispiel Knickgehölze. Die werden hier auch noch gepflanzt. Denn Knickgehölze sind immer standortsheimisch und bilden im Plural zusammen den Knick, ein hier standortsheimisches Wort für Hecke auf Wall und als kulturlandschaftsprägendes Element auf jeden Fall auch schützenswert.

Freiwillige freiwillig eine Traubenkirsche hinter sich herziehend.

 

19/10/16 |  Euskirchen, Eifel, NW | 455 Meter ü. M.

Projektwoche 66. Wenn die Eifel aussieht wie die Toscana liegt es am zypressenähnlichen Wacholder. Und daran, dass er nicht im dichten Wacholderwald steht. Sondern locker über die Heide gestreut vor sich hin wachsen darf. Damit dies so bleibt, lichten die bunten trockenliebenden Freiwilligen [der gelbe Friesennerz kommt mehr und mehr aus der Mode] bei nicht-Toscana-typischem Wetter den Wacholderhang-Standort stark aus. Davor schon Bach renaturieren, Zäune und ein Bienenhaus abbauen und eine illegale Teichanlage rückbauen. Mal wieder: Viel Arbeit mit Pausen bei Regen ohne Pause. Und dabei immer am ungenehmsten: nasse Arbeitshandschuhe. Riechen leider meist auch nicht nach Toscana.

Freiwilligengruppenbild am Wacholderhang

 

14/10/16 | | Hinter der Roten Lache, Nordschwarzwald, BW | 690 Meter ü. M.

Projektwoche 65. Güldener Oktober. Die letzte von gut einem Dutzend Schwarzwaldprojektwochen. Auch im Murgtal gilt: Und täglich grüßt der Auerhahn. Denn auch hier wird wieder unverdrossen des Vogels Biotop gepflegt. Das Verhältnis zwischen geeignetem Biotop und Auerwild ist sicher umgekehrt proportional zum Pflegeschlüssel der Seniorenheime in Bordurien. Zudem wird die Weißtanne kräftig gegen Verbiss geschützt. Getüpfelt. Man muss beim Bauen auch ans Abreißen denken, denken sich die Freiwilligen und sammeln die nun eben doch nicht verrottenden Plastik-Tubex-Röhren und Drahthosen ein. Vor vielen Jahren eingesetzt, um vor Verbiss und Fegen zu schützen. Merke: Tüpfeln erspart spätere Arbeit.

Landschaftspflege im Murgtal

 

13/10/16 |  Prora, Ostsee, MV | 2,79 Meter ü. M.

Projektwoche 59. Nicht alles wird immer in einer Woche fertig. Vor allem wenn immer mehrere Arbeitsplätze während einer Woche angesteuert werden. [Der Abwechslung wegen] So wird in der zweiten Projektwoche eben vollendet, was in der ersten Projektwoche begonnen. Hier noch der Rest des Erlenstreifens zwischen den orchideenreichen Wiesen, da nochmals ein paar Hektar Feuersteinfelder. So lernen die Freiwilligen unterschiedliche Arbeitsplätze kennen. Anders der Koch. Der freut sich auch mal, wenn er zwei Wochen am Stück in der selben Küchenumgebung wirken darf.

Landschaft ohne Bäume mit Blick auf See.

 

07/10/16 |  Diepholzer Moorniederung, Norddeutsches Tiefland, NI | 41 Meter ü. M.

Nichts regt sich um ihn her, nur Schwärme
Von Kranichen begleiten ihn,
Die fernhin nach des Südens Wärme
In graulichtem Geschwader ziehn.

                                                        aus: Schillers Fritz: Die Kraniche des Ibykus

Projektwoche 64. Die Kraniche fliegen. Und darunter trifft Intensivlandwirtschaft auf Intensivnaturschutz - zehntausende Hektar Moor umgeben von Energiemais, soweit das Auge reicht. Das ist die Diepholzer Moorniederung. Ohne Bewuchs verdunstet weniger Wasser. Also beseitigen 20 Freiwillige den Anflug und Aufwuchs von Birke und Kiefer auf mehr als 10 Hektar Fläche, entkusseln mit Rosenschere und Astsäge und sind teilweilse auf Schneeschuhen unterwegs. Nicht wegen weißer Witterung sondern wegen des Schwingrasens, dessen Tragfähigkeit nicht unbedingt ausgetestet werden will. Auch nicht unter "Kranichen dort oben" und "auf fremden Boden, unbeweint".

Moorniederung bei Sonnenuntergang

 

06/10/16 |  Prora, Ostsee, MV | 2,79 Meter ü. M.

Projektwoche 58. Ein Seeadler kreist im Wind. Kranichflugzeit mit lautem Gruh-Gruh, den sturmischen Wind nutzend. Die Freiwilligen strampeln mit oder gegen den Wind auf ihren Rädern die täglichen 12 km zur Arbeitsfläche. Der Schönheit einer Pflanze wegen. Liparis loeselii heißt die Schönheit und wurde 1994 bereits zur Orchidee des Jahres gewählt, um auf ihre Schutzwürdigkeit hinzuweisen. Wiesen werden gemäht. Der trennende Erlenstreifen zwischen den Sumpf-Glanzkraut-Vorkommen zurückgeschnitten. Der Holzschnitt kommt zur Verwertung in die Hackschnitzelanlagen, das Mähgut wird zum Ansamen auf andere Flächen verbracht, die Freiwilligen radeln in die Unterkunft. Die berühmten Feuersteinfelder warten am nächsten Tag auf ihre jährliche Pflege. Auch der Schönheit wegen.

Blick auf die Ostsee. Davor das Orchideenmeer. Mit Grünzunge.

Blick auf die Ostsee. Davor das Orchideenmeer. Mit geschrumpfter Grünzunge.

 

05/10/16 | Lechtal, Oberbayern, BY | 579 Meter ü. M.

Projektwoche 60. Am Lech sind die Sensenfrauen im Einsatz. Landschaftspflege. Wiesen werden gemäht. Gut für seltene Orchideen, die hier wachsen. Manche denken immer noch, es gibt Frauen- und Männerarbeiten. „Scharfe Werkzeuge für Frauen nur in der Küche!“ [gähn...] Die Erfahrung lehrt: höchste Unfallgefahr herrscht stets wenn Männer mit Käsemessern in der Frühstückspause hantieren, aber nicht wenn Frauen Sensen führen.

Eine Freiwillige führt eine Sense zur Wiesenmahd.

 

04/10/16 | Eibenstock, Erzgebirge, SN | 652 Meter ü. M.

Projektwoche 62. Kleines Rätsel: Was haben Horn- und Geweihträger mit uns Menschen gemeinsam? Richtig. Das Haar in der Suppe. Denn wir mögen es beide nicht, wenn wir Haariges beim Essen im Mund haben. So ist das Schaf wichtiger Rohstofflieferant im Verbissschutzsektor. Nach der Tannenoffensive mit 2.500 frisch gepflanzten Weißtannen schützt die Wollmütze am Terminaltrieb aus bester Schafwolle gegen Kopflosigkeit, also Verbiss. Und für beste Anwuchsbedingungen sorgt zudem auch der beständige Regen. Beste Pflanzqualität ist bei den Freiwilligen eh klar. Also alles gerichtet für einen künftigen stabilen Bergmischwald statt Fichtenmonotonie im Erzgebirge.

Junge Tannen sind mit Schafswolle am Terminaltrieb geschützt.

 

KEIMRUHE | Buchpause | Fabian Scheidler, Das Ende der Megamaschine: Geschichte einer scheiternden Zivilisation

Wer im Geschichtsunterricht jahrelang nur körperlich anwesend war, braucht nun nur noch dieses eine Buch zu lesen, um die gesamte Menschheitsgeschichte verstehend und einordnend zu durchschreiten. Leider ist unsere Zivilisationsgeschichte keine freudvolle Erzählung. Die Menschen, in Klassen anhand der Besitzverhältnisse eingeteilt und von Ideologien eingenebelt, huschen als passive Schicksalsgestalten zum Wohle der Kapitalakkumulation, also der alles vereinnahmenden Megamaschine, durch die Jahrtausende. Die Menschheit als Opfer der Megamaschine, der sich alles unterordnet oder darunter umkommt. Oder gibt es Auswege? Hoffnung? Alternativen? Die sind zu erfahren im Waldsalon, der Kuschellounge am Rande des Lagezentrums. Vom Autoren Fabian Scheidler selbst, am 4. November hier in Würzburg.

Buchcover des Megabuchs Megamaschine

 

29/09/16 | Nationalpark Kellerwald-Edersee, Nordhessen, HE | 501 Meter ü. M.

Projektwoche 55. 100 Prozent Wald will niemand. Weder der Naturschützer noch der Ästhet. Und sind die wirkmächtigsten Bäume nicht die Solitärbäume, die nicht nur dem Himmel sondern auch den Himmelsrichtungen entgegen wachsen können? Will das menschliche Auge nicht eher das Runde statt dem Langen? Egal, denn Biodiversität ist die Motivation. Tagfalter wollen Offenland und kein Drinnenwald. Anlass für die 20 Freiwilligen, um an Heiden und Weiden kosmetische Eingriffe an Gehölzen und Grasnarben vorzunehmen. Um das Offenland offen zu halten, werden also Gehölze entfernt und kreisrunde Flächen mit Spaten und Hauen in die Grasnarben gezeugt - durch Entfernen der Grasplatten. Für nährstoffarme Heideflächen, die dann von Schafen statt Freiwilligen gepflegt werden.

Freiwillige beim Anlegen von Graskreisen.

 

28/09/16 | Peenemünde, In der Ostsee, MV | 2 Meter ü. M.

Projektwoche 56. Aktuelle Hochburg der AfD, mythenumrankte Abschussbasis einer Naziwunderwaffe und Schlachtfeld im Dreißigjährigen Krieg. Für die Einen ist das hier das Ende der Welt, für Andere ein Hotspot deutscher Geschichte. Für das Bergwaldprojekt aber Einsatzort auf einer Naturerbefläche. Denn dank dem Ende der Welt gibt es hier oben auch Orchideenwiesen und seltene Bodenbrüter. Ist also auch kleiner Hotspot der Biodiversität. Also widmen sich die Freiwilligen bei Wind und Ostseebad der Offenlandpflege, Schwemmgutsammelei und dem Mähen der Orchideenwiesen. Zur Freude der Heidelerche, Ruthes Knabenkraut und dem Ende der Welt.

Ein Holzschild sagt wie der Naturpark heisst.

 

22/09/16 | Horn-Bad Meinberg, Nordostwestfalenmittelinks, NW | 427 Meter ü. M.

Projektwoche 53. Der Freischneider lärmt, die Fichten zittern. Auf dem Velmerstot wird entbuscht und entfichtet, bis die Fichtenhalde so groß ist wie der Velmerstot [mit 468 m Höhe zwar ein Hügel, aber für den Norden eine imposante Erhebung]. Zwei Dutzend Freiwillige in der Offenlandpflege! Auch dem Haselhuhn mit seinem schwarzen Kehllatz [endlich mal kein Auerhuhn] wird gute Arbeit gewidmet. Denn auch diese Rauhfußhühnerart hat ein Biotop. Und bekommt mit feinstem Sand noch eine schicke Huderstelle eingerichtet [quasi sein Badezimmer zur täglichen Gefiederpflege (obwohl in Einehe lebend) mit fließend Sand]. Nebenher wird noch einiges gelernt, ein blauer Bolzenschneider gesucht und mal wieder Schmorkraut verzehrt. Das isst man so am Velmerstot.

Was treibt das Haselhuhn am Huderplatz?

 

16/09/16 | Feldberg, Hochschwarzwald, BW | 1102 Meter ü. M.

Projektwoche 49. Klar. Alkohol ist Teufelszeug. Der gelbe Enzian dagegen wunderschön. Auch auf Viehweiden. Weideflächen im Hochschwarzwald gehören zur jahrhundertealten Kulturlandschaft. Das Weidevieh meidet den gelben Enzian, er kann zur Plage werden. Trotzdem Bedenken: Ist es Aufgabe Freiwilliger, Enzianwurzeln zur Schnapserzeugung zu ernten? Enzianerntehelfer? Mmmmm. Aber ja nur an einem Tag. Ansonsten wird gepflanzt, Tannenterminaltriebe geschützt, Wege und Auerhahnbiotope gepflegt und ein Hangmoor von Fichtenanflug befreit. Mit Fichtennadeln wird kein Schnaps gebrannt. Und das Schnapshäusle am Feldberg gehört ja irgendwie auch zur Kulturlandschaft. Verwirrende Argumentationskette. (...) Teufelszeug.

Enzianernteergebnis mit Erntehelfern.

 

15/09/16 | Wertach, Oberallgäu, BY | 951 Meter ü. M.

Projektwoche 51. Mal wieder das Auerhuhn, um das sich ein Dutzend Freiwillige in Spätsommers Hitze kümmern. Konkreter um ihr Wohn- und Esszimmer - derzeit ein einziges Heidelbeermeer. Ist abends auch gut sichtbar. Wie beim Bäcker, Metzger, Schornsteinfeger, Mehl, Blut und Russ zeigen, für und mit was sie arbeiten. Bei Auerhuhnbiotop-Pflegern sind’s die Hosenbeine, die nun reichlich besprenkelt sind mit Heidelbeerflecken. Zum Nachtisch dann ebenfalls Heidelbeeren. Kleckern fällt also gar nicht auf. Lichtblick in der Heidelbeermonotonie: Tannenpflanzen und mit Schafwolle den Terminaltrieb vor Verbiss schützen.

Linke Hälfte eines Auerhahnbiotops

Rechte Hälfte eines Auerhahnbiotops

 

10/09/16 | Hinterstein, Oberallgäu, BY | 914 Meter ü. M.

Projektwoche 50. Der Klassiker. Schutzwaldsanierung. Vivian und Wiebke waren hier 1990 am Werk. Dann kamen Borkenkäfer. Dann Baumleichen. Dann Trockenstress. Nochmals Käferbefall. Grasfilz, Mäuse, kaum Naturverjüngung. Dann 15 Freiwillige mit Wiederhopfhauen. Der Steinadler kreist. Die Kuhglocken bimmeln. Aufstieg auf 1300m ü. NN., der Schweiß rinnt. 500 Kiefern und 250 Lärchen werden in dem vergrasten Hang gepflanzt. Der Anfang ist gemacht. Für einen künftigen vitalen Schutzwald.

Grasfilz und Baumleichen statt Schutzwald

 

09/09/16 | Feldberg, Hochschwarzwald, BW | 1108 Meter ü. M.

Projektwoche 48. Was zeichnet einen guten Wanderweg aus? Was ist wichtig für die Dauerhaftigkeit von Arbeitssteigen? Da ist zunächst das Neigungsprofil des Weges, immer leicht der Bergseite zugeneigt. Und da ist natürlich der wohlbedachte Verlauf des Weges, der sich harmonisch den natürlichen Hanggegebenheiten anpasst. Aber die große Gefahr ist das Wasser und seine Erosionswirkung. Deshalb brauchen Wanderwege Regenrinnen. Im richtigen Winkel zur vermeintlichen Fließrichtung des Wassers. Aber nicht aus Beton. Mit Handarbeit mit Köpfchen wg. Winkel. So läuft das Wasser ab und der Weg bleibt Weg und ist nicht weg. Denn wo kein Weg mehr, sucht sich der Mensch einen eigenen. Das ist nicht immer optimal. Also Instandsetzung von Wanderwegen.

Perfekter 45°-Winkel einer Wanderwegregenabflussrinne

 

08/09/16 | Balderschwang, Oberallgäu, BY | 1256 Meter ü. M.

Waldschulwoche 14. Startschuss war am 11. Feburar 2016. An diesem Tag besuchte "uns Martin Ladach vom Bergwaldprojekt und stellt uns das BWP 2016 vor. 60 bis 70 Schüler*innen wollen sich über das Projekt informieren." So beginnt der Blog der Wuppertaler Else Lasker-Schüler-Schule. Nun sind einige von ihnen endlich in den Wäldern um Balderschwang. Es wird früh aufgestanden, Tannen werden gepflanzt, Verbissschutz angebracht, gemeinsam gegessen, Füße knicken um, der Bach wird zur Badestelle, das Wolkenspiel wird bebachtet. PÄNGGG. Wieder ein Schuss. Ständig schallen weitere Startschüsse für neue Erfahrungswelten durch den Wald.

Alle wollen Lurchi haben.

 

02/09/16 | Gunzesried, Oberallgäu, BY | 939 Meter ü. M.

Projektwoche 46. Ali, Arman, Fahiz und James sind nun in Gunzesried gelandet. Der Klang ihrer Namen und des Ortsnamnes im Allgäu wollen nicht recht zusammenpassen. Aber dies soll so sein, denn „Interkulturelle Projekte (...) für geflüchtete Menschen tragen dazu bei, dass Geflohene, Migranten und Zuwanderer die neue Umgebung verstehen lernen und dass sie im Idealfall von uns besser verstanden werden“, so eine Staats­sekretärin bei der Verteilung von 616.000 Euro Fördermittel an 36 Projekte, die sich um die Integration Geflüchteter kümmern sollen. In Gunzesried wird derweil gepflanzt. Ali, Arman, Fahiz und James pflanzen unglaublich gut. Der Gruppenleiter: "Schneller und besser als alle anderen." Quasi im Verborgenen. Ganz ohne speziellen Förderantrag.

Der Baum als Mittel. Pflanzen als Integrationsprojekt.

 

01/09/16 | Gemünd, Eifel, NW | 339 Meter ü. M.

Projektwoche 47. Wieder einmal im Nationalpark. Im Nationalpark Eifel. Hier gilt die Devise: Natur Natur sein lassen. Aber nur Zuschauen ist nicht. [Aber auch] Also Devise für die 18 Freiwilligen: Fichtenverjüngung zupfen, Adlerfarn knicken, Douglasienverjüngung entfernen, Bachlauf mit Schotter füllen um einen Abbruch zu überwinden und den Wasserlebewesen den Weg zur Quelle zu ebnen, Hemlocktannenverjüngung eliminieren, Wiesen mähen. Danach wieder: Natur Natur sein lassen. Zur Offenbarung des Nationalparkgedankens Exkursion mit dem Nationalparkleiter. Der Nationalpark muss sich noch entwickeln. Durch Arbeit. Irgendwann aber nur noch: Natur Natur sein lassen.

Feenstaub und Zuckerwatte im Genadel

 

25/08/16 | Biosphärenreservat Rhön, Hessische Rhön, HE |  420 Meter ü. M.
Projektwoche 43. Freiwillige in der Hessischen Rhön. Die Temperaturen klettern auf über 30° - vielleicht zum letzten Mal dieses Jahr. Da fällt einem oft anderes ein als Landschafts- und Birkhuhnbiotoppflege. Doch alle Teilnehmenden bleiben mit Spaß bei der Sache. Der Projektleiter belohnt am Ende des Tages mit einem Ausflug zu Krenzers Biogasthof „Zur Krone“. Dort gibt es für alle Fleißigen - natürlich - buntes regionales Eis, Eiskaffee, Eisschokolade, Crushed Ice, Cappuccino, Tiramisu, Früchte und Käsekuchen - sicher nicht zum letzten Mal in diesem Jahr. Denn schon freut man und frau sich auf den nächsten Arbeitstag und besonders auf die nächste Erfrischung nach getaner Arbeit.

Kaffeespezialitäten für Rhönspezialisten

 

24/08/16 | Balderschwang, Oberallgäu, BY | 1044 Meter ü. M.
Projektwoche 45. Familienwoche im Oberallgäu: Groß, Klein und Kuh beim gemeinsamen Abendessen open air. Biotoppflege für das Auerwild und Moorpflege für den Klimaschutz machen tagsüber besonders die Großen. Aber auch die Kleinen haben derweil viel erlebt: Unter pädagogischer Obhut ging’s mit der eigenen (Zwergen-)Truppe in den Wald, zum Schnitzen, Feuer und Quatsch machen. Beim gemeinsamen Abendessen vor malerischem Bergwiesenhorizont gibt es viel zu erzählen. Die frische Luft, die Arbeit und das viele Spielen machen alle Beteiligten hungrig, und zumindest alle Menschen arbeiten wieder am gleichen Ziel: Reinhauen und leckere drei Gänge ratzeputz leer futtern. Der Spannungsfaktor bei den Nachbars-Kühen scheint schneller abzuflachen. Na dann, gute Nacht!

Grünfutter für alle

 

17/08/16 | Jesberg, Nordhessen, HE | 247 Meter ü. M.

Projektwoche 40. Ein gutes Dutzend Freiwilliger ist wieder im Mooreinsatz. Wiedervernässung. Wasser kommt immer und überall durch. Deshalb seit Jahren immer wieder Versuche mit neuen Methoden und Materialien, um Stauwerke dicht zu bekommen und Entwässerungsgräben zu befüllen. Stimmt das Mischungsverhältnis der Hackschnitzel-Sägemehl-Mischung? Frische oder vorgealterte Hackschnitzel? Passt die Maschenweite der Kokosmatte? Lärchenholz oder Tanne für die Spundwände? Nun ein Novum in Jesberg: Murus Gallicus. Die Bohlenwand und deren Rückseite, von einem Holzkasten gestützt, und das Gerüst von Eichenstämmen, das mit Steinen gefüllt wird, bilden zusammen eine Art Keltische Mauer. Innovation im Moorverbau hat einen Namen: Bergwaldprojekt.

Nach 2000 Jahren wieder im Einsatz. Die Keltische Mauer.

 

16/08/16 | Garmisch-Partenkirchen, Bayerische Alpen, BY | 917 Meter ü. M.

Projektwoche 41. Fünf Uhr morgens. Küche und Team stehen auf. Prächtig: Sonnenaufgang mit Blick auf das ferne München. Später dann: Schutzwaldpflege am Ettaler Pass auf 1000 m. Hier ist die Buche die neue Fichte. Diese vermehrt sich in den letzten Jahren explosionsartig in dieser Höhenlage. Kennzeichen des Klimawandels? Um den Nadelanteil wieder zu erhöhen, entnehmen die 11 Freiwilligen hier die Buchen. Denn im Schutzwald ist der Laubbaum eher ungeeignet. Im Winter ohne Laub, bleibt kein Schnee in den Bäumen. Die Laubauflage auf dem Boden lässt den Schnee zudem schnell in Gleitbewegung geraten. Nadelbäume bleiben im Schutzwald unentbehrlich. Der Mann an der Freibadkasse unten in Garmisch findet seinen Schutzwald auch unentbehrlich. Folge: Freier Eintritt zum Duschen und Erfrischen für die Freiwilligen. Bloß kein Neid.

Fünf Uhr morgens. In der Ferne schimmert München.

 

KEIMRUHE | Kunstpause | Triennale Fellbach: Ökologien des Alltags

„Zumindest im Kontext der Ausstellung fügen die einzelnen Baumarten einander keinen Schaden zu.“ Ansonsten trocknet die Pinie im Forst sukzessive den Waldboden aus, was der Birke nicht bekommt. Rasmus Søndergaard Johannsen zersägt deshalb Baumstämme und klebt sie mit Naturharz zu seiner Kleinplastik „auftrennen, ausrichten, zusammenfügen“ wieder zusammen. Ferner in der Kleinplastik-Triennale zu sehen: Zebrafinken, die im Auftrag des Künstlers aus bereitgelegten Plastikfedern und Plastikblumen grazile Nester bauen. Wildtiere, die an der Futterkrippe schön dekorierte Platten essen könnten, wenn der Waschbär nicht das Buffet zu Boden risse. Schnapssammlungen und eingemachtes Obst, das aus Containern stammt, die hinter Supermärkten stehen, um den essbaren Abfall aufzunehmen. Und Tomaten in Aquarien. [Schön!] Eine Kunstschau mit 40 Künstlern, die sich mit Lebens-Mitteln amüsant, hintergründig, verkopft und verspielt auseinandersetzen. Aber keine Angst vor Kunst: Schwäbische KunsterklärerInnen schaffen niederschwelligen Zugang. Noch bis 2. Oktober.

Stadtwaldpodeste. Zebrafinkennester. Containermarmelade.

 

09/08/16 | Jesberg, Nordhessen, HE | 249 Meter ü. M.

Waldschulwoche 13. Multiplikatorenwoche. Outdoor-Seminar im Matsch mit 15 Studierenden im Fach Pädagogik der Uni Würzburg. Also Arbeit im Dienst der Wissenschaft. Natur und Moor ist dies Wurst. Eichenstämme werden gerückt, Gräben für die Spundwände aus Lärchenholz ausgehoben, Gummistiefel laufen voll. Vorarbeiten und Widrigkeiten bei der Wiedervernässung einer Moorfläche. Ziel der Handarbeiten: Das Moor als Wasser- und Kohlenstoffspeicher reaktivieren. Ziel des Seminars: Studierende als Wissens- und Erlebnisspeicher für künftige Arbeit mit Mensch und Natur aktivieren. Ziel am Abend des Tages: Gummistiefel innen trocknen.

Eichen zu Mooreichen im Dienste der Wiedervernässung

 

29/07/16 | Rohrhardsberg, Schwarzwald, BW | 963 Meter ü. M.

Projektwoche 36. Waldarbeit will auch verarbeitet sein. Körperlich und auch mental. Eine Möglichkeit bietet Literatur und Musik. Statt Baumwollfeld aber Auerwildbiotop. Für den Kulturabend am Lagerfeuer texten die Freiwilligen flugs ein Lied, das von ihrer harten Arbeit draussen in den schwarzen Wäldern für das Auerhuhn erzählt. Zu singen im Kanon auf die Melodie von "Hejo, spann den Wagen an":

Hejo, zieh die Fichten raus, denn das Huhn braucht freien Flug voraus,
um sich schön zu paaren, um sich schön zu paaren.

Hejo, lass die Beeren stehen, denn das Huhn will was zu Futtern sehn,
um sich dran zu laben, um sich dran zu laben.

Hejo, lass die Grüppchen stehn, denn das Huhn ist sonst zu gut zu sehn,
für den frechen Habicht, für den frechen Habicht.

Auerhahnbiotoppflegewimmelbild

 

28/07/16 | Fichtelberg, Oberfranken, BY | 758 Meter ü. M.

Projektwoche 38. Familienwoche. Kinderlachen. Brüllen. Toben. Alle ohne Milchzähne müssen in die Auerwildbiotop-Pflege. Außer Gewitter hindert die Arbeitskolonne daran. Alle anderen schnitzen, klettern, spielen, bauen sich einen Unterschlupf. Klar, dass die 11-schöpfige Milchzahnbande lieber im Unterschlupf übernachten will als in den Zelten. Aber erst nach dem Lagerfeuer. Und nach dem Bad im Fichtelsee. Und nachdem die Eltern von ihrem wackeren Arbeitsleben als WaldarbeiterInnen erzählt haben. Starkregenereignisse? Pille-Palle! Dafür wurde doch extra der Bachlauf freigeschnitten, oder etwa nicht? Hauptsache morgen gibt es wieder reichlich Samba zum Frühstück...

Wir sind die Auerwaldtrapper vom Fichtelberg!

 

22/07/16 | Rohrhardsberg, mittlerer Schwarzwald, BW | 963 Meter ü. M.

Projektwoche 35. Am Ende steht die Schwarzwälder Kirschtorte. Davor verlangt das Auerwild trotz Hitze: Freischneiden von Biotopflächen und Fördern der Heidelbeere (Auerhuhns Leibspeise). Wildwiesen verlangen trotz Hitze: Pflege durch Mähen und Abrechen – sonst ist die Wildwiese schnell ehemalige Wildwiese und das Wild verbeißt sich an der Naturverjüngung. 23 Freiwillige beißen sich trotz Hitze durch und renaturieren noch einen Bachlauf und zupfen zahlreiche Douglasiennatur-Verjüngung im Tannenbühl, bevor der Douglasienbühl droht. Das Finden von Auerhuhns Federn lässt Kirschtorte zwischenzeitlich vergessen. Wird dann trotzdem lustvoll verspeist.

Der Schein trügt: isch koi gmähts Wiesle.

 

21/07/16 | Fichtelberg, Oberfranken, BY | 758 Meter ü. M.

Projektwoche 37. Sein Name: Tetrao urogallus. Sein Problem: Schrumpfende Bestände. Seine Helfer: fünf Männer und zehn Frauen. Ihr Ziel: Auerhuhns Biotop soll attraktiver werden. Also: die Heidelbeere als Lieblings-Nahrungspflanze durch Reduktion der vorhandenen Fichtenaturverjüngung und Förderung der Stellen mit gutem Beerkrautbewuchs fördern. Nebenbei noch Anlage „multifunktionaler Naturschutzhaufen“ durch ehemalige Fichtenverjüngung. Die geschaffenen beerkrautreichen Freiflächen werden durch Verbindungskorridore, Flug- und Sichtschneisen vernetzt. Wird das den seltenen Hühnervögeln Freude bereiten und werden die Bestände wieder wachsen? Unklar, aber zu hoffen. Klar ist: Die 15 Freiwilligen haben Freude am hoffen.

Sie stehen mitten im Wohnzimmer der Auerhahns!

 

13/07/16 | Lechtal, Oberbayern, BY | 579 Meter ü. M.

Projektwoche 34. Im Gegensatz zu Löwenzahn und Hahnenfuß sind sie eher unbekannt. Die Mücken-Händelwurz. Das Weidenblättrige Ochsenauge. Die Sumpf-Gladiole, auch Sumpf-Siegwurz genannt. Der Klebrige Lein. Sie alle sind im Schneeheide-Kiefernwald zuhause, im Lechtal. 15 Freiwillige sind für diese floralen Exoten und ihr Vorkommen im Lechtal im Einsatz. In Zusammenarbeit mit dem Verein Lebensraum Lechtal. In einer ziemlich wässrigen Projektwoche. Links der Lech, von oben der Regen. Der lichte Schneeheide-Kiefernwald wird entbuscht und gemäht. Eine Zauntrasse wird freigestellt. Damit hier künftig eine Beweidung stattfinden kann. Mit Rindern. Zum Wohle der Ochsenaugen.

Mahd zum Erhalt eines Sumpfgladiolenvorkommens

 

05/07/16 | Bad Tölz, Bayerische Alpen, BY | 804 Meter ü. M.

Projektwoche 32. Die abendliche Badewanne erinnert an die Côte d’Azur. Nicht aber deren Temperatur. Aber nach dem Pflanzen von 1000 standortsheimischen Bäumen im Voranbau bei bestem Sonnenschein ist die Temperatur Wurst. Morgen Arbeitsort- und Tätigkeitswechsel für die 20 Teilnehmenden. Nach dem Aussicheln der letztjährigen Pflanzungen im Steilhang in der Sonne werden alle wieder gerne Pflanzen wollen... unabhängig von der lockenden Badewanne. [Prophezeiung des Projektleiters (Alter Fuchs!)]

Schuhe ausziehen, wenn das Badezimmer betreten wird.

 

23/06/16 | Hausen, Bayerische Rhön, BY | 669 Meter ü. M.

Projektwoche 30+31. Wenn Blumen leuchtend blühen freut sich eigentlich ein jeder Mensch. Wenn spezielle Blumen blühen aber nicht. Freunde der Bodenbrüter, konkreter Birkhühner, mögen das Blütenblau der blaublühenden Lupine, die aus Nordamerika stammt, überhaupt nicht. Diese verschlechtern den Lebensraum und Brutraum der Birkhühner massiv. Und der Lupinenwuchs nimmt zu. 20 Freiwillige kämpfen dagegen an und mähen alles um, was blau ist. Für die Bodenbrüter. Und für viele andere Pflanzen, die von den langstieligen und blattreichen Lupinen sonst überwuchert werden. Landschaftspflege. Bei 31° anschließend Körperpflege. Im kühlen Basaltsee.

Alles für die Bodenbrüter.

 

17/06/16 | Steingaden, Oberbayerische Alpen, BY | 1163 Meter ü. M.

Projektwoche 25. Touristenströme auf dem Weg zum Schloss Neuschwanstein. Dazwischen die Freiwilligen des Bergwaldprojekts. Wer wird am Ende des Tages zufriedener sein? Touristen blicken die steinerne Vergangenheit an. Das Bergwaldprojekt gestaltet Zukunft. Setzt Jagdsteige instand, fördert Moorbiotope, seltene Moor-Spirken und Wildwiesen, badet abends im Gebirgsfluss neben der Unterkunft, feiert gemeinsam Geburtstage mit noch fremden Menschen, fiebert beim Fußballschauen mit, wandert exkursiv aufs Koflerjoch, freut sich, dass es ausschließlich nachts regnet und erfreut sich an der in der Forsthütte zelebrierten deutsch-italienischen Küche. Mit-sich-und Welt-Zufriedenheitsfaktor abends in der Forsthütte: extrem hoch.

Das Glück im Wald und Text

 

08/06/16 | Oberammergau, Oberbayerische Alpen, BY | 859 Meter ü. M.

Projektwoche 24. Ramadan in der Projektwoche. Also Frühstück nachts um kurz nach drei, Abendessen kurz nach 21 Uhr. Dazwischen nichts essen. Für drei der Teilnehmer ist dies Alltag. Alltag im Bergwaldprojekt. Dank Caritas Garmisch-Partenkirchen. Sechs Geflüchtete sind in der Woche mit dabei. Sechs von 17. Beim Steigbau, bei der Bachrenaturierung, beim Zaunabbau. Wald und Waldarbeit war in Afghanistan und Eritrea nie ein Thema. Nun ist es ein Thema. Ein Thema jenseits von Notunterkünften, Flüchtlingsstatus und Odyssee durch halb Europa. Die Arbeit macht allen Spass. Endlich was tun. Etwas Sinnvolles. Umgangssprache ist ein spezielles Hand-Fuss-Englisch-Forstdeutsch-Esperanto. Natur, Arbeit, Mensch sein sind damit erklärbar. Aber "Wie-de-hopf-hau-e" müssen alle lernen. Bereichert schließlich jeden Wortschatz.

Vom Hindukusch in die Alpen: Pause beim Steigbau

 

03/06/16 | Feldberg, Hochschwarzwald, BW | 1.350 Meter ü. M.

Waldschulwoche 13. Brückentage und Regenwoche mit 35 jungen Erwachsenen aus zwei Klassen der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule Freiburg. Mit dabei: 24 geflüchtete Jugendliche aus Syrien, Gambia, Libyen, Irak und anderer Krisenregionen. Auf dem Programm: Pflege, Reparatur und Ausbau des "Sägebachsteigs", um Wanderer und Schneeschuhläufer auf dem Weg zu halten anstatt wild durchs Auerhahnbiotop zu laufen. Ganz konkret: Bau einer Brücke über einen Bachlauf, Trittstufen anlegen, Trampelpfade sperren, Wegebau und -erneuerung mit Kies und Sand aus dem Bachbett mittels Eimerkette. Ganz allgemein: Brückenbauen zwischen Kulturen und Sprachen.

Ende der Eimerkette. Anfang eines neuen Weges.

 

02/06/16 | Eichstätt, Altmühltal, BY | 404 Meter ü. M.

Projektwoche 22. Sollte nichts besonderes sein diese Woche. 16 Menschen mit unterschiedlichen Begabungen und Talenten nehmen daran teil. Also 16 besondere Menschen. So wie jede Woche. Der von Jungwuchs überwucherte römische Limes wird wieder sichtbar gemacht. Der Jungwuchs weicht also. Einzelne Bäume - „Sonderbaumarten“  - werden freigestellt und dürfen weiter wachsen. Weil Biodiversität und ökologisch wertvoll. Das besondere an dieser Woche mit Sonderbaumarten: ist eine integrative Woche. MIt dabei: Teilnehmende aus einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Für sie ist die Woche etwas besonderes. Erfolgreich sind die Wochen und die Sonderbaumarten, wenn sie irgendwann nichts mehr besonderes sind. Dann: überall bunter Menschenmischwald.

Am Limes gibt es vieles zu erklären. Besondere Menschen, besondere Bäume.

 

01/06/16 | Oberhof, Thüringer Wald, TH | 817 Meter ü. M.

Projektwoche 23. In Süddeutschland sorgen Unwetter und Sturzfluten für Schrecken und Verwüstung. Im Thüringer Wald bauen 16 Freiwillige fünf kleine Stauwerke, um die Fließgeschwindigkeit bei einem Quellmoorzufluss zu reduzieren. In Südosteuropa werden Zäune aufgebaut, um flüchtenden Menschen den Zutritt nach Europa zu verwehren. Im Thüringer Wald bauen 16 Freiwillige überflüssige Hordengatter ab, deren Zutrittsabwehr bei neugierigen Menschen nicht funktionierte. In Schweden wird mit Kahlschlägen der europäische Holz- und Papierhunger gestillt. Im Thüringer Wald gewinnen 16 Freiweillige 210 Weißtannenwildlinge und verpflanzen diese, um einen stabilen Mischwald zu etablieren. Seltsame Gleichzeitigkeiten, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben.

Kleine Stauwerke für große Ergebnise

 

30/05/16 | Llavorsí, Cataluna, ES | 811 Meter ü. M.

Projecte Boscos de Muntanya. Ende einer Dienstreise - nach Überquerung der Pyrenäen. Der weiße VW-Bus T4, Baujahr 2003, durfte dabei nochmals die 2000er-Höhenlinie überschreiten. Nach 220.000 km, unzähligen Projektwochen war er die letzten Jahre noch als Tourbus für die Infotour im Einsatz. Begonnen hatte der Bus seine Bergwaldkarriere in Schweizer Projektwochen. Der abgeschriebene Neun-Sitzer mit neuer Wasserpumpe und neuem Zahnriemen aus Würzburg wird nun das katalanische Bergwaldprojekt in den Pyrenäen unterstützen. Große Freude im Naturpark alt pirineu. Stilles Absingen der Internationalen.

Deutsch-Katalansiche Freundschaft

 

20/05/16 | Adamswalde, Mecklenburgische Seenplatte, BB | 60 Meter ü. M.

Waldschulwoche 04. Mit dabei: Jugendliche aus Berlin-Marzahn, aus dem Projekt Die Manege. Sie wollen Chancen nutzen und Zukunft schaffen. Passt also. Allerdings: die Nächte in der Mecklenburgischen Seenplatte sind eisig kalt - im Zelt. Motivierende Gespräche. Es holpert. Es geht voran. Mehr als 100 Meter Zaun werden gebaut, eine Halb-Hektar-Fläche mittels Schlagräumung zur Pflanzung vorbereitet, ein Baum zielgenau gefällt und einzelne Bäume mit Einzelschutz gepflanzt. Es wird etwas Bleibendes hinterlassen. Spuren der einzelnen Jugendlichen. Das macht Stolz. Spürbar.

Eichen gehören in den märkischen Sand

 

KEIMRUHE | Buchpause | Werner Bätzing: Zwischen Wildnis und Freizeitpark. Eine Streitschrift zur Zukunft der Alpen

Derzeit und immer: Verhandeln über das richtige Konzept zur Waldbewirtschaftung. Aktuell im Diskurs ist der Segregationsgedanke: Einerseits möglichst große, natürliche Wald-Schutzgebiete und daneben reiner Wirtschaftswald für hocheffiziente Holznutzung. Diese Segregation beschreibt auch der Alpenforscherpapst Werner Bätzing. Durch Nutzungsaufgabe verwildern einerseits große Flächen in den Alpen - mit schwindender Artenvielfalt der traditionellen Kulturlandschaft aufgrund einheitlicher Vegetationsgesellschaften. Der andere Teil sind zersiedelte und zugebaute Tallagen und Sportzirkusareale mit Intensivnutzung. Wie sich in dieser alpenländischen Segregation die Probleme der globalisierten Welt spiegeln und welche Perspektiven für diesen Raum bestehen: davon dieses Buch. Und es gibt Hoffnung, weil "je stärker Wirtschaft und Lebenswelt global vernetzt werden, desto mehr wird auf einmal die "Region" und das "Regionale" aufgewertet." Mit Hölderlin: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“

Schwarzbrot für die grauen Zellen

 

17/05/16 | Vallfogona de Ripollès, Catalunya, ES | 748 Meter ü. M.

#projecteboscosdemuntanya. Genau gesagt: Acaben 3 dies intensos de formació de Caps de Colla de #BergwaldProjekt. Ende Mai wird der Bergwaldprojektverein in Katalonien mehrköpfigen Besuch aus Würzburg bekommen. Es werden Geschenke mitgebracht werden. Vorfreude beiderseits schon jetzt.

Amigos katalanos

 

10/05/16 | Rostock, Ostseeküste, MV | 9 Meter ü. M.

Projektwoche 18. Wenn ich zur See seh, brauch ich kein Meer mehr. Frische Seeluft, schönstes Küstenwetter. Die Arbeit geht der ganzen Truppe locker von der Hand. Zwischen Wald und Ostseeufer Tätigkeit als Strandläufer. Müll wird gesammelt und was sich noch so findet an Trouvaillen. Zuvor Heide-Entbuschung, Zaunabbau, Sitzbankbau und Waldpflege. Nach schweißtreibender Eichen-Pflanzung im Küstenwald erfrischt auch ein Ostsee-Bad. Die Gelegenheiten nutzen, wo sie sich anbieten.

An der Ost-Seeeee-Küste...

 

07/05/16 | Prinzessinnengarten, Kreuzberg, BE | 52 Meter ü. M.

Info-Tour, 1. Station. Sich zeigen. Sichtbar machen. Informieren und motivieren. Auftakt zur Infotour 2016. Beim sechsten Pflanzentauschmarkt im Prinzessinengarten. Pflanzgut wird getauscht. Aber für private Zwecke. Kurze Gespräche geführt. Für gute Zwecke. Zusätzlich zur klassischen Öffentlichkeitsarbeit macht das Bergwaldprojekt mit dem Infostand auf Vereinszweck und Projektwochen aufmerksam. Dank engagierten Helfern in der ganzen Republik. Authentisch und ehrlich. Hier eben mal in Berlin. Bei schönstem Wetter.

Immer Tag der offenen Tür

 

04/05/16 | Morbach, Hunsrück, RP | 440 Meter ü. M.

Projektwoche 19. Endlich Moor. Liegt wohl bei Kalau, denn Moorfreunde skandieren: We want moor! Das Wasser findet seinen Weg. Wichtige Erkenntnis, wenn man es aufstauen will, um ein Moor wieder zu vernässen. Stauwände werden gerammt. Hackschnitzel-Sägemehl-Mischungen hergestellt und in Gräben verfüllt. Über Nacht erste Anstauungen. Sichtbarer Erfolg der Arbeit. Wow! Aber die eigentlichen Arbeit machen dann doch die Torfmoose. Unsere wahren Stauhelden und CO2-Binder. Brauchen zwar lange, aber haben auch viel, viel mehr Zeit als nur eine Woche.

Landschaftsgärtner at work

 

29/04/16 | Baden-Baden, Nordschwarzwald, BW | 850 Meter ü. M.
Grün-Weiß ist wie Tanne in Schnee

Projektwoche 16. Brrrrrr. Temperaturen um den Gefrierpunkt. Bei geschlossener Schneedecke Abbruch der Weißtannen-Pflanzung. Aber erst nach 300 Stück. Stattdessen: Illegale Pisten für Mountainbiker werden durch Anlage regulärer Wegangebote vermieden und unzählige Tubex-Wuchshüllen werden vor dem endgültigen Einwachsen gerettet, abgebaut und gesammelt. Aber Achtung und erhöhte Wachsamkeit: Rutschgefahr im Schneematsch. Das Durchhaltevermögen wird belohnt. Mit dem Abschlussessen - als Erinnerung an den Daseinszweck der Wuchshüllen junger Bäume. Es gibt Hirschgulasch.

 

26/04/16 | St. Andreasberg, Harz, NI | 693 Meter ü. M.

Projektwoche 13. Der April macht was er will. Er will: Eis, Hagel, 20 cm Neuschnee. Er will es also extrem. Zitternd werden Fahrzeuge aus dem Schnee geschoben. Arbeiten müssen teilweise eingestellt werden. Einzelne drohen im dichten Schneetreiben für immer verloren zu gehen. Trotzdem werden noch 1500 Buchen – teilweise am Hang - gepflanzt. Keine Lawinengefahr. Hordengitter werden aufgebaut. Ein Bachlauf wird entfichtet – der Erlenverjüngung eine Chance. Das alles bei Minusgraden. Nicht immer alles nur einfach für alle der 17 Freiwilligen. Davon wird den Kindeskindern noch erzählt werden...

Normalwetterlage im April

 

22/04/16 | St. Andreasberg, Harz, NI | 693 Meter ü. M.

Projektwoche 12. 16 Freiwillige aus deutschsprachigen Ländern freuen sich über märchenhaft-sonniges Arbeitswetter. Daher Arbeit an der Schneewittchen-Loipe. Unweit des Biathlonzentrums wollen die Besucher auf ihren Brettern gelenkt sein. Also auf der Loipe bleiben. Geschickte kleine Eingriffe unsererseits werden dies bewirken. Und wo nur Fichten sich verdichten, aber keine Mutterbäume für einen Laubmischwald zu finden sind, werden noch 3500 Buchen gepflanzt. Denn: Auch der Harz soll aufgemischt werden. Das Rotwild hat was dagegen. Dagegen wird eine Jagdkanzel gebaut.

Von dieser Kanzel fallen keine Worte

 

22/04/16 | Schliersee, Oberbayern, BY | 784 Meter ü. M.

Projektwoche 14. Die 12-köpfige Bau-Brigade leistet ganze Arbeit. Im Steigbau. Beim Hochsitzbau. Mit Schutzzaunabbau. Durch Brennholzlageraufbau. Steig und Hochsitz unterstützen Waldarbeiter und Jägerinnen, überflüssiger Ex-Zaun sorgt nun für Freiheit für alle und Brennholz für Behaglichkeit. Und dann noch das: Unbekannte Täter stoßen drei Hochsitze den Hang hinunter – sie werden rasch geborgen. Vorausgehende starke Niederschläge sorgen für Rutschungen und beschädigen die Fahrwege - Instandsetzung erfolgt sofort. Es wird gegrillt – es bleibt nichts übrig.

Hochsitztest. Bereit zum Einsatz.

 

21/04/16 | Jesberg, Nordhessen, HE | 248 Meter ü. M.

Waldschulwoche 03. FÖJ + FSJ + BWP = Waldschulwoche. Im Naturpark Kellerwald sind 15 Freiwilligendienstleistende vor Ort. Beeindruckende Tatkräftigkeit bei der Entfichtung einer Sickerquellenfläche und bei Pflanzung und Einzelschutz von Weißtannen. Muffelwild überrascht und Waldarbeiter erstaunt über Effektivität und Geschwindigkeit des Arbeitseinsatzes. Teilnehmende ebenfalls. Belohnung in Form von Eiscreme. Passend zum hessischen Sonnenwetter.

Einzelschutz für die Weißtanne

 

20/04/16 | Amrum, Nordfriesische Insel, SH | 8,41 Meter ü. M.

Projektwoche 09. Waldumbau des Inselforsts geht in die zweite Woche. Wurzelbrut der Traubenkirsche und der Brombeere macht frisch gemulchte Flächen notwendig. 25 Freiwillige wissen das zu schätzen. Die Zukunft wird zeigen, was die Traubenkirsche davon hält. 2000 Bergahorne und 400 Winterlinden starten mit Liebe und Sorgfalt gepflanzt in ihr Inselleben.

Frisch gemulcht, frisch gepflanzt

 

15/04/16 | Sonneberg, Thüringer Wald, TH | 480 Meter ü. M.

Projektwoche 11. Waldrandgestaltung. Hört sich nach Kunstunterricht in der Schule an. Bedeutet aber: Pflanzung von Feldahorn wg. dessen geringerer vertikaler Endausdehnung. Außerdem Bachlaufgestaltung durch Entfichten, Bergmischwaldgestaltung durch Bergahornpflanzung und Weißtannenpflanzung mit Einzelschutz. Im Gegensatz zur Schule sind die 14 Gestalter freiwillig da. Wie üblich am Freitag noch kleine Exkursion. Ergebnisse der Pflanzung des vergangenen Jahres anschauen. Alle Bäume noch da! Keiner weg. Wurden auch extra eingezäunt.

Da hinten beginnt die Pflanzfläche.

 

14/04/16 | Braunlage, Harz, NI | 693 Meter ü. M.

Projektwoche 10. Einsatz am höchsten Berg Niedersachsens, am Wurmberg. Ragt bis zu 971 Meter in den Aprilharzhimmel. Hochlagenfichten werden gepflanzt, überflüssige Wildschutzzäune abgebaut und Vogelbeeren und Bergahorne bekommen einen Schälschutz. Tagesgeschäft. Weiter unten in den Bachtälern: Entfichten entlang des Bachlaufs und 500 Schwarzerlen pflanzen. Prompt erscheint ein feuchter Nutznießer unserer Arbeit. Der Molch kennt leider seinen Namen nicht. Triturus cristatus? Jürgen? oder Ichthyosaura alpestris? Alle finden ihn jedenfalls süß. Ganz klar: Er muss nächster Lurch des Jahres werden.

Deutschlands nächster Lurch des Jahres

 

13/04/16 | Amrum, Nordfriesische Inseln, SH | 8,42 Meter ü. M.

Projektwoche 08. Sturmwurffläche im Dünenrandbereich mit 600 Exemplaren erfolgreich bepflanzt. Nun geht’s auf vier Hektar weiter im Kampf gegen Spätblühende Traubenkirschen und Brombeeren, welche die letztjährigen Pflanzungen zuwuchern und verdrängen und daher beseitigt werden wollen. Ergiebige Regenschauer. Gut für Frisch-Gepflanztes.

Vom Winde umweht...

 

KEIMRUHE | Wolfpause | Sergej Prokofjew: Peter und der Wolf

Deutschland. Wolfsland. Dutzende Wolfsrudel leben in verschiedenen Gegenden und weitere Regionen sind Wolfserwartungsland. Wolfsmanagementpläne werden erstellt. Seit dieser Woche läuft nun "Wild" in den deutschen Kinos. Eine junge Frau verliebt sich in einen Wolf oder in den Gedanken "Zurück in die Wildnis – raus aus der menschlichen Gesellschaft." Deutschland im Wolfsfieber. Besser: Musikalisches Märchen hören. Genial, wie die Tiere bei Peter und der Wolf mit Musik lebendig werden. Zur Erinnerung: Der Wolf, das sind die Hörner. Es gibt eine Aufnahme mit der 18jährigen Romy Schneider als Erzählerin. Zeit sie wieder zu hören. Der Plattenteller im Lagezentrum läuft. Immer noch hinreißend. Deshalb: Danke Wolf.

Der Wolf dreht sich im Kreise

 

12/04/16 | Amrum, Nordfriesische Inseln, SH | 8,44 Meter ü. M.

Projektwoche 08. Pflanzungen im Dünenrandbereich, am Fuß der Aussichtsdüne bei Süddorf. 25 schnell-sturmerprobte Freiwillige inkl. der Verstärkung durch eine Ausbildungsrotte von Sachsenforst versuchen bei aufkommender Flut mit Eichen und Bergahornen die Sturmwurffläche zu füllen. Das Vordringen der Düne muss verhindert werden. Wurzelschnittschere bereits versandet und weg. Nachrichtenlage derzeit noch unklar. Warten auf die nächste Fähre...

Sachsenforst pflanzt vor aufkommender Flut

 

08/04/16 | Sächsische Schweiz, Tschechische Grenze, SN | 310 Meter ü. M.

Projektwoche 06. Als Übergang von der Wiese zur Baumzone sind Sträucher ideal. Die ökologisch wertvollen Gehölze in einer freizuräumenden Rückegasse zu pflanzen ist Schwerstarbeit für die 11 Freiwilligen. Mit Hasel, Hartriegel, Weißdorn, Schlehe und Hundsrose [ja: Hagebutte] hin zu Vogelkirsche und Wildapfel in dutzendfacher Pflanzung wird die Waldtraufgestaltung perfekt. Nebenbei noch 500 Roterlen und 370 Traubeneichen im Brombeerverhau pflanzen, Weißtannen freistellen und Steig begehbar machen bei 20° Vorsommerwetter. Niemand hat gesagt, dass es langweilig wird.

Das lustige Früchteterzett aus dem Waldessaumquartett

 

07/04/16 | Werdohl, Sauerland, NW | 210 Meter ü. M.

Projektwoche 07. Aprilwetter. Schreckt die 20 Freiwilligen nicht ab. Schon gar nicht, wenn man 79 Jahre ist wie die älteste Teilnehmerin. Die Pflanzfläche ist 0,6 Hektar groß. Hier standen bis 2007 Fichten. Monokultur. Dann kam der Sturm Kyrill. Ende der Monokultur.

Eine Monokultur nach dem Sturm

Dann kam das Bergwaldprojekt. Jetzt werden Eichen und Hainbuchen gepflanzt. Als neue heimische Laubbaumgemeinschaft. Eine Gemeinschaft nach dem Geschmack der Rehe. Kleine Verbissinstallationen verderben den Appetit.

Dahinter stecken das Bergwaldprojekt und Laubbäume

 

06/04/16 | Baden-Baden, Nordschwarzwald, BW | 850 Meter ü. M.

Waldschulwoche 01. Schwarzwaldromantik. Viele Tannen und junge Tannen. Unter Tannen und mit Tannen arbeiten 29 Schülerinnen und Schüler der Käthe-Kollwitz-Schule in Bruchsal und pflanzen fleißig Weißtannen. In unmittelbarer Nähe zum neuen Nationalpark Nordschwarzwald soll der Wald noch schöner werden. Ein naturnaher Bergmischwald soll etabliert werden. Es jaulen laut die Wiedehopfhauen von getroffenen Steinen. Denn noch mehr als Tannen im Wald gibt es Steine im Erdreich. Dies spürt, wer am Ende der Pflanzhaue steht. Wir nennen das: Ausreizen der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit und Freude am gemeinsamen Arbeiten. Wir sagen dazu: Danke, Stihl.

Hier kocht der Chef persönlich

 

31/03/16 | Clausthal-Zellerfeld, Harz, NI | 560 Meter ü. M.

Projektwoche 05. Die Woche mit Kindern. Die Großen aktiv für Bechsteinfledermaus, Nordfledermaus und Mopsfledermaus (gehört zur Familie der Glattnasen!). Weitere Details mit Musik in drei Minuten und zwölf Sekunden.

 

18/03/16 | Adamswalde, Mecklenburgische Seenplatte, BB | 60 Meter ü. M.
Traubeneiche oder Stieleiche?

Projektwoche 04. Die Eiche. Präziser: Die Traubeneiche ist die Baumart der Wahl hier im Norden Brandenburgs. 5.250 zweijährige Exemplare dieser Spezies werden mit der Wiedehopfhaue in Reih und Glied gepflanzt. In Zeiten des Klimawandels ist es jetzt nötig, die jahrelange flächendeckende Dominanz der Kiefer zu brechen. Im Einsatz gegen die Kiefernreinbestände: 17 Freiwillige im Alter zwischen 21 und 66 Jahren. Die Eichen bekommen gleich noch einen Wildschutzzaun gegen das gefräßige Wild verpasst. 1.780 gepflanzte Rotbuchen müssen jedoch ohne Schutz groß werden. Doch Hoffnung naht. Nachts schleichen wieder Wölfe durch die Gegend. Unsere kundigen Spurenleser entdecken frische Trittsiegel. Wuhuuuu!

 

18/03/16 | Iphofen, Unterfranken, BY | 250 Meter ü. M.

Waldschultraining. Hier und heute: Tugend trainiert für Waldschulwochen. Auf dem Stundenplan: kleines 1x1 der Naturpädagogik und Waldfunktionen, Nachhaltigkeitsdiskurs und Nahrungsketten in Theorie und Praxis. 21 motivierte Menschen des Bergwaldprojektkaders machen sich mit- und füreinander fit für ihren Einsatz in der Naturschutz- und Bildungsarbeit. Anwendung und Nutzen des Erlernten? Als Gruppen- oder Projektleiter unserer Waldschulwochen in dieser Projektsaison. Und: als Teil der von uns zertifizierten Weiterbildung „Bildung für nachhaltige Entwicklung in Theorie und Praxis“. Denn was der Mensch sät, das werden die Menschen ernten.

Waldschultraining im Bildungsurlaub

 

11/03/16 | Adamswalde, Mecklenburgische Seenplatte, BB | 60 Meter ü. M.

Projektwoche 03. Über Brandenburgs Norden lacht nach Frühnebel nur die Sonne. Es pflanzen 17 Freiwillige, vom Programmierer bis zur Verkäuferin, Rotbuchen (exakt 1.175) und Traubeneichen (auch exakt: 1.125). Viel Reh und Hirsch haben viel Hunger und sorgen für Verbiss an den Bäumen: Ein Schutzzaun wird gebaut. Und zu viel Hirsch und Reh machen deren Bejagung notwendig: Ein Hochsitz wird errichtet. Die neue Waldgeneration im bisher jungwuchslosen alten Kiefernwald startet ins Jahr. Dem Wald blüht Zukunft - auch dank der Förderung der Pflanzung durch die Umweltstiftung Fondation Yves Rocher.

Richtfest am Hochsitz

 

KEIMRUHE | Buchpause | Zora del Buono: Das Leben der Mächtigen – Reisen zu alten Bäumen

Zwar bekannt: Bäume und Menschen verbindet gemeinsame Geschichte, sie erleben sich gegenseitig. Bäume mussten von Menschen einiges erleiden, Bäume wurden von Menschen belebt, Bäume wurden von Menschen erledigt. Statt Menschen werden nun 14 uralte Bäume porträtiert. Die Autorin und Fotografin bereist diese pflanzlichen Zeitgenossen und Persönlichkeiten auf der Nordhalbkugel. Lernt sie und mit ihnen verbundene Menschen kennen und spürt dabei Berührungsimpulse. Trotzdem nichts Esoterisches, nichts Wohlleben'sches in diesem Reisebuch [Gestaltung:*****], sondern wunderbare Literatur. Höhepunkt: die Autorin besucht den Pando in Utah, 80.000 Jahre alt, eine Klonkolonie amerikanischer Zitterpappeln. Schaudern. Ehrfurcht.

Pando - aus: Das Leben der Mächtigen © Zora del Buono

 

28/02/16 | Allerheiligen, Nordschwarzwald, BW | 277 Meter ü. M.

92 Menschen aus allen Regionen Deutschlands sind zusammen, um in die neue Projektsaison zu starten. Brandschutz (No Learning by Burning), Unfallverhütung (Stichwort Schärfewinkel) und Ernährungstipps (Sich mit Wasser über Wasser halten) werden ernstgenommen, Leitgedanken unserer Arbeit verinnerlicht und alle Projektwochen en détail mit Tatkraft versehen. Freundschaften erneuern sich, Gesichter werden erinnert, Gemeinsamkeiten sind erkannt. Die Projektsaison kann beginnen.

Teamtreffen Allerheiligen 2016

 

18/02/16 | Hainberg, Stadtrand von Nürnberg, BY | 314 Meter ü. M.

Projektwoche 02. Kleine Regen- und Schneeschauer lassen die Freiwilligen kalt bei ihrer Arbeit im Naturschutzgebiet Hainberg, vordem militärischer Übungsplatz, vordem Wallensteins Lager (so um das Jahr 1632 im Spätsommer). Lichtdurchlässige Flecken helfen seltenen Sandspezialisten zu überleben. Deshalb schaffen hier acht Frauen und acht Männer genügend Licht durch Fällungen, schaffen Pfosten aus den gefällten Bäumen für Schilder, die auf brütende Heidelerchen hinweisen. Das Reisig wird zu frischen, saftigen Hackschnitzeln verarbeitet und bleibt trotzdem ungegessen.

Hainberg Reisigräumen

 

10/02/16 | Hainberg, Stadtrand von Nürnberg, BY | 314 Meter ü. M.

Projektwoche 01. Fällen mit der Zwei-Frau-Säge von pflanzlichen Bedrängern der alten großkronigen Eichen in ehemaligen Hutewäldern. 16 Freiwillige pflegen vier Hektar alter Kulturlandschaft, die zum Nationalen Naturerbe gehört. Spätblühende Traubenkirschen und Robinien als standortsfremde Baumarten u. a. hatten die alten Waldweiden zugewuchert. Dank der gemeinsamen Anstrengung auf der ehemaligen Militärfläche gibt es einen zufriedenen Projektpartner, die DBU Naturerbe GmbH. Seltene lichtbedürftige Tier- und Pflanzenarten freuen sich. Eine Astungssäge verschwindet spurlos und leistet ihnen Gesellschaft.

Fällen der Bedränger in Hainberg

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